Tätigkeitsbericht 2017-2018

Bericht   2016 - 2018

Wäre die Psychologie wertfrei, wäre sie wertlos.

 
Die Mitglieder unseres Fachverbades arbeiten an verschiedenen Stellen als PsychologInnen, PädagogInnen, PsychotherapeutInnen sowie in verwandten psychosozialen Berufen. Es ist ihnen aber gemeinsam, dass sie aufgrund ihres politischen Bewusstseins nicht ‚wertfrei´ agieren.
 

Vorstand des Vereins für Psychologie, Pädagogik und Psychotherapie

Vorsitzender: Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf O. Zucha
Stellvertr. Vorsitzende: MMag. Peter Andel, BA; Dr.in Renate Hutterer-Krisch
Schriftführer & Stellvertreterin: Mag. Dr. Alois Glaser (gest. am 25.9.2017)& Dr.in Brigitta Wehrl-Novotny
Finanzreferentin & Stellvertreter: Mag.a Cornelia Bejach-Zucha & Prof. Dr. Philipp Maurer
Vorstandsmitglieder: Prim. Dipl.-Psych. Dr. med. Helmut Albrecht (ausgeschieden); Dr. Peter Battistich; Prof. Dr. Kilian Franer, MSc; Mag. Stefan Tacha 
Rechnungsprüfer: LAbg. GR Heinz Vettermann, DDr. Werner Reiss
Ehrenmitglied (kooptiert): Prof. Dr. Bernard Ingrisch (gest. am 14. 1. 2017)
 

Fachpolitische Tätigkeit und unser Grundverständnis

Die fachpolitische Tätigkeit war geprägt von einigen grundsätzlichen Überlegungen:
Der Weg des demokratischen Sozialismus ist vor allem ein Weg der politischen Bewusstseinsänderung des Menschen.
 
Das politische Bewusstsein des Bürgers ist nicht nur die Voraussetzung zur Erlangung parlamentarischer Mehrheitsverhältnisse und damit der Regierungsgewalt, sondern vor allem die Voraussetzung zur positiven gesellschaftlichen Entwicklung im Sinne eines Fortschreitens zur größeren Humanität, zu einen mehr an persönlicher Freiheit jedes einzelnen Individuums, zu einem Mehr an menschlicher Würde und schließlich auch zu einem Mehr an Frieden und Wohlstand in der Gesellschaft.
 
Die letzten Jahre zeigen, dass die Diskrepanz zwischen diesem Anspruch in unserer Gesellschaft und der gesellschaftlichen Realität, nicht zuletzt unter dem Einfluss der gegenwärtigen politischen Rechtsentwicklung in Österreich und Europa sowie der zunehmenden Schere zwischen Arm und Reich, nicht kleiner, sondern eher größer geworden ist. Noch größere Anstrengungen der Aufklärung und politischen Bildung sind daher in der Zukunft erforderlich.
 
Die Mitglieder unseres Fachverbandes arbeiten an verschiedenen Stellen als PsychologInnen, PädagogInnen, PsychotherapeutInnen sowie in verwandten psychosozialen Berufen. Es ist ihnen aber gemeinsam, dass sie aufgrund ihres politischen Bewusstseins nicht ‚wertfrei´ agieren. Sie wissen um den Zusammenhang zwischen dem menschlichen Bewusstsein und den sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen unter dem Aspekt einer konstruktiven, sozialistischen Gesellschaftskritik. In ihrer täglichen Praxis fragen sie sich: Was fördert und was hemmt in unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit die Entwicklung der Persönlichkeit, deren Möglichkeiten, Fähigkeiten und Begabungen und wie können letztlich gesellschaftliche Bedingungen erreicht werden, dass die Entwicklungschancen jedes einzelnen, unabhängig von seiner sozialen und ethnischen Herkunft, optimiert werden können.
 
In der Tradition der fortschrittlichen, sozialen und kulturellen Bewegungen der Vergangenheit und der Gegenwart gibt es eine optimistische Grundhaltung und Hoffnung auf eine prospektive Zukunft. Die einzelnen fachpolitischen Veranstaltungen unseres Fachverbandes gehen aus diesen Grundsätzen hervor.
 

Mitgliederhauptversammlung 

Bei der ordentlichen Generalversammlung am 20. März 2017 wurde die Neuwahl bzw. Bestätigung des Vorstands und der übrigen Vereinsorgane  durchgeführt. Mitglieder wurden geehrt und so erhielten für 25 Jahre GR LAbg Heinz Vettermann sowie für 40 Jahre Prof (FH) Dr. Heinz Karlusch und Johann Mauder, Psychotherapeut, die Ehrennadeln des BSA.
 

Mediation

18. Jänner 2016: Konstituierung der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Mediation (IdAGeM), 
Vorsitzender: Prof. Dr. Kilian Franer, MSc. Lehrmediator
Stellvertreterin: Mag. Manuela Blum, Juristin
 
„Die Mediation in ihrer heutigen Form entwickelte sich aus der Praxis der außergerichtlichen Konfliktregelung. Sie hat dabei Ansätze der Konflikt- und der Verhandlungsforschung, des psychologischen Problemlösens, der Psychotherapie sowie der Systemischen Therapie aufgegriffen. Eingeflossen sind auch Erkenntnisse aus den Fachgebieten Konflikt- und Kommunikationswissenschaft und Humanistische Psychologie, weshalb die Grundlagen des Verfahrens auf unterschiedlichen Quellen ruhen.“ (vgl. Wikipedia 3.2.2015)
 

Fachpolitische Vorträge und Diskussionen

30. Mai 2016: Wie antisemitisch sind die Kritiker der israelischen Politik? 
Empirische Befunde des ASCI (Anti-Semitism and the Criticism of Israel) Surveys mit Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Kempf (Projektgruppe Friedensforschung an der Universität Konstanz) 
Moderation: Rudolf O. Zucha
Veröffentlicht in der Zeitschrift für Sozialpsychologie und Gruppendynamik, Jg. 41, 1, S. 3 ff
 
18. September 2017: „Aufwachen“ - Karikaturen auf das 21. Jahrhundert 
MinR i. R Prof. Dipl.-Ing. Alfred Kohlbacher (Karikaturist) Prof. Dr. Philipp Maurer (Kulturwissenschaftler, Kurator, Historiker und Schriftsteller)
 
20. Dezember 2017: Von der Ringstraße zum Roten Wien
„Der Karl-Marx-Hof gilt seither weltweit als das bekannteste Monument des Roten Wien Arch. Dipl.-Ing. Georg Kerenyi 
Moderation: Rudolf O. Zucha
Veröffentlicht in der Zeitschrift für Sozialpsychologie und Gruppendynamik, Jg. 43, 1, S.17 ff
 
20. März 2018: Die Wiener SPÖ in einer komplexen sozioökonomischen Situation GR LAbg. Heinz Vettermann (Vorsitzender der SPÖ Wien-Josefstadt)
 
18. April 2018: Irrwege der Wirtschaftspolitik in der Ära des Austrofaschismus - Österreich 1934-1938 
Univ.-Prof. Gerhard Senft (Professor für Wirtschaftsgeschichte an der WU Wien) 
Moderation: Rudolf O. Zucha